Wofür wir stehen
Unsere Welt ist komplex. Daher lässt sich der Standpunkt unserer Hochschule zu gesellschaftlichen und theologischen Fragen nicht in ein plakatives Schlagwort fassen. Unser Standpunkt soll der Komplexität der Lebenswirklichkeit bestmöglich gerecht werden – ohne beliebig zu sein. Die EHT steht für weiten Horizont mit stabiler Mitte und festem Fundament:
Das Siegel der Evangelischen Hochschule Tabor | Marburg
pietas | Glaube Die persönliche Gottesbeziehung sehen wir als Anfang, Grundlage und Ausgangspunkt für unser Denken und Handeln an. Glaube erschöpft sich nicht im Bekenntnis zu Inhalten, sondern ist auch persönliche Antwort auf die Selbstoffenbarung des Ewigen, der sich leidenschaftlich nach Gemeinschaft mit seinen Geschöpfen sehnt. In der Vielfalt gelebten Glaubens, die daraus entsteht, sehen wir eine große Bereicherung.
Kurze Stellungnahme zum Schriftverständnis der EHT (anhand der Erklärung des Gnadauer Verbandes, die wir als wegweisend ansehen):
scientia | Wissenschaft Differenziertes Denken, kritisches Hinterfragen, auch des eigenen Standpunkts, wissenschaftliches Forschen und Formulieren: An der EHT lehren und lernen Menschen, die genau das tun. Wir vermitteln nicht einfach den Status quo, sondern arbeiten selbst intensiv in den studiengangspezifischen Forschungsdisziplinen der Sozialen Arbeit, Theologie, Psychologie und Soziologie. Über unterschiedliche Überzeugungen gibt es einen regen Austausch, sie können aber nebeneinander stehen und müssen nicht aufgelöst werden.
communio | Gemeinschaft Wir leben und fördern Gemeinschaft auf allen Ebenen. Gegenseitige Unterstützung, einander ohne Werturteil zuhören, sich gegenseitig respektieren und wertschätzen, Unbequemes zulassen und annehmen… Das zeigt sich im alltäglichen Umgang miteinander, in dem bunten Spektrum der Lebenswert-Gruppen, im gemeinsamen Lösen von Aufgaben – und nicht zuletzt darin, wie verständnisvoll Professorinnen, Professoren, Studierende und Mitarbeitende aus der Verwaltung sich begegnen.
caritas | Nächstenliebe Lehren und lernen sind niemals Selbstzweck, sondern dienen dem Nächsten, und das mit ehrlicher Uneigennützigkeit, die den anderen auch nicht zum eigenen Hilfsobjekt macht. Dazu gehört für uns, Menschen in ihrer Selbstbestimmung zu stärken und für soziale Gerechtigkeit einzutreten. Aus der Beziehung zu Gott heraus kann Dienst gelingen, der andere aufatmen lässt, ihnen Freiräume eröffnet und dabei auch die Rolle des sozialen Zusammenhalts und gesellschaftlicher Strukturen im Blick behält – in der Sozialen Arbeit, in Gemeinde und Mission. Dafür wollen wir Studierende gewinnen und sie dazu befähigen, indem wir selbst in dieser Haltung leben, lehren und lernen und die Gestaltungskraft des christlichen Glaubens für die Anforderungen der jeweiligen Berufe reflektieren.